Das Finanzamt ist für die meisten Bürger nur eine nebulöse Instanz, die Steuererklärungen prüft, ab und zu Geld überweist oder – wenn Sie mit jemandem gemeinsam veranlagt sind – auch mal eine Steuererklärung oder Nachzahlung verlangen.

Sind Sie aber selbstständig oder in der Buchhaltung eines Unternehmens tätig, haben Sie eine engere, manchmal auch toxischere Beziehung mit dem Finanzamt.

Disclaimer

Bitte beachten Sie: Ich bin Unternehmer. Ich bin weder Anwalt, noch Steuerberater, noch Teil der Finanzbehörden. Ich erzähle Ihnen von meinen Erfahrungen. Meine Aussagen stellen Ideen dar. Meine Aussagen stellen keine Rechts- oder Steuerberatung dar.

Rahmenbedingungen

Während große Unternehmen meist eigene Abteilungen für Rechts- und Steuerangelegenheiten beschäftigen, sind KMUs oft direkt mit den BeamtInnen der Steuerverwaltung zugange. Es sind regelmäßig – meist am 10. eines Monats – Steueranmeldungen zu machen. Vom Firmenkonto werden ebenso regelmäßig Beträge abgebucht oder sind zu überweisen. Außerdem gibt es Fristen für Steuererklärungen und ab und zu kommen auch Rückfragen vom Finanzamt. Alle paar Jahre stehen dann Steuerprüfungen an, die entweder vor Ort oder durch Einsendung der Buchhaltungsunterlagen durchgeführt werden.

SteuerberaterInnen

Die meisten KMUs beauftragen Steuerberater, um den Großteil der Aufgaben zu erledigen oder die Kommunikation mit dem Finanzorgan des Bundeslandes zu überwachen. Dies erscheint mir bis zu einer signifikanten Unternehmensgröße als der sinnvollste Kompromiss zwischen Kontrolle und Effizienz zu sein. Außerdem werden so bestimmte Vorteile ermöglicht wie Fristverlängerungen.

Mehr Schwierigkeiten durch das Finanzamt

Gerät ein Unternehmen aber in Schwierigkeiten oder wächst zu schnell, stellt das Finanzamt eine der problematischsten Instanzen dar. Neben starren Fristen und der einseitigen Beziehung, welche durch den Größenunterschied begründet sein kann, sind Fehler oder Missverständnisse in der Regel zum Nachteil des Unternehmens gerichtet. Dies kann dazu führen, dass Unternehmen, die ansonsten (noch) voll funktionsfähig sind, durch die Finanzbehörde in Schieflage geraten.

Insolvenz

Wichtig: Das Finanzamt kann auch Insolvenz für Ihr Unternehmen anmelden und Sie per Haftbefehl festnehmen lassen. Zwar haben Ihre Lieferanten theoretisch die gleichen Rechte. Jedoch sind diese einmal finanziell oft nicht dazu in der Lage noch strebt ihnen der Sinn danach, Sie „um jeden Preis“ unter Kontrolle zu halten.

Insofern steht hat das Finanzamt für die Unternehmenswelt aus meiner Sicht die größten Einflüsse auf Sie. Als (zukünftigeR) UnternehmerIn sollten Sie dies jederzeit im Hinterkopf behalten.

Lösungsansatz

Um viele der Probleme und Sorgen, die ich erlebt habe, zu verhindern oder zu minimieren, können Sie einige klar umrissene Schritte und Gedanken bemühen:

Guter Kontakt zum Finanzamt

Sie wollen einen regelmäßigen (und guten) Kontakt zu Ihrem zuständigen Finanzamt. Auch wenn die telefonischen Auskünfte in der Regel keine rechtliche Verwertbarkeit haben, können Sie die Handlungen des Finanzamts so besser antizipieren und bis zu einem Grad beeinflussen.

Finanzamt Fristen Einhalten

Die Fristen für Ihr Unternehmen (und potenziell Sie als UnternehmerIn) sind von äußerster Relevanz. Sie wollen diese auf jeden Fall für das ganze Jahr im Voraus schriftlich festhalten und am besten in Ihren Kalender einarbeiten. Falls eine Fristeinhaltung auf Kipp steht, ist es vorteilhaft, das Finanzamt vorher darüber aufzuklären. So stellen Sie als Unternehmen Ihre Zuverlässigkeit unter Beweis.

Steuerberater!

Bis Sie eine eigene Buchhaltung aufgebaut haben, benötigen Sie sinnvolle steuerliche Beratung. Man könnte argumentieren, dass Sie diese immer brauchen, doch Kleinstunternehmen sind weit abhängiger davon, da UnternehmerInnen in der Regel keine Steuerfachleute sind.

Finanzamt zuerst!

Steuerangelegenheiten müssen am besten zuerst geklärt werden. Während das Tagesgeschäft zweifelsohne die finanzielle Grundlage für die Erfüllung der Zahlungen bereitstellt, ist alles außerhalb davon nachrangig gegenüber den Bedürfnissen des Finanzamts.

Steueranwälte

Steuerrechtliche Beratung ist eine der Maßnahmen, die mir als Unternehmer stets interessant und sinnvoll aber nie deutlich notwendig erschienen. Hier liegt in meinen Augen deutlicher Aufklärungsbedarf. Als UnternehmerIn sollte man sich frühzeitig damit beschäftigen, in welchen Fällen man einen Steueranwalt oder eine Steueranwältin hinzuziehen sollte. Wenn die Probleme sich zu häufen beginnen, ist klare Sicht und sinnvolle Entscheidung sehr schwer, wenn nicht sogar unmöglich.

Ausblick

Mit diesen Mitteln sollten Sie bereits einen sinnvollen Ansatz zu einer strukturierten Herangehensweise zu diesem Thema haben. Ich werde weitere angrenzende Themen in zukünftigen Beiträgen bearbeiten. Bleiben Sie also gespannt.

Wenn Sie weitere Unterstützung hierzu benötigen, sprechen Sie mich jetzt an.

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