Neben anderen Behörden hat das Arbeitsamt oder die Agentur für Arbeit – wie man heute sagt – je nach persönlicher Stellung ganz unterschiedliche Eigenschaften. Als Privatperson werden Sie die Agentur für Arbeit vielleicht als Arbeitsvermittler und Geldgeber in Zeiten der Not kennengelernt haben.

(Der nächste große Beitrag! Bitte lassen Sie mich wissen, wie Ihnen die Erfahrungswerte auf dem KMU-Alltag gefallen indem Sie mir einen Kommentar dalassen!)

Agentur für Arbeit aus Sicht von Unternehmen

Die Agentur für Arbeit hat für Unternehmen zusätzlich die Funktion, mehr oder weniger willige Kandidaten für offene Stellen vorzuschlagen und auf der eigenen Stellenbörse Ihre Stellenanzeigen zu veröffentlichen.

Hier hört der Einflussbereich der Agentur für Arbeit aber nicht auf. Wenn Sie schon einmal Kurzarbeit in Ihrem Betrieb hatten (oder immer noch haben, nach 2020) übernimmt das Arbeitsamt die Bearbeitung und die Auszahlung – oder das Vergessen selbiger.

Sind Sie überdies – wie ich – in der Arbeitnehmerüberlassung tätig, ist das Arbeitsamt Ihr Lizenzgeber bzw. die Erlaubnisbehörde für Ihre Arbeitnehmerüberlassungserlaubnis.

In jedem Fall ist der Kontakt zum Arbeitsamt meist mit Not oder Bedarf verknüpft. Dementsprechend sind die Interaktionen auch oft von Druck und Stress geprägt. Egal, ob Sie Arbeitslosengeld, einen Job, Personal, Kurzarbeitergeld oder eine Überlassungserlaubnis(verlängerung) brauchen: Die Agentur ist Ihr Ansprechpartner.

Das Problem

Wie die meisten Behörden in Deutschland, ist das Arbeitsamt nicht für ihre „Lean“ Qualitäten bekannt. Schnelles Umsetzen geschieht in der Regel in Wochen oder Monaten, nicht in Tagen oder gar Stunden. Dagegen sind selbst die langsamsten KMUs noch blitzschnell.

Zu “Groß” für Kleinunternehmen

Hier zeigt sich wieder eine Problematik: Die Agentur für Arbeit hat das Ziel und die Aufgabe, alle Unternehmen und Menschen in der Bundesrepublik Deutschland gleichermaßen zu Unterstützen. Da ist ein Unternehmen mit >10.000 Mitarbeitenden deutlich gewichtiger als das kleine Nagelstudio, der Friseursalon oder die Imbissbude von nebenan.

Wissenslücke

Außerdem ist hier wieder die Rechtslage ein Problem. Die wenigsten UnternehmerInnen, die ich kenne, setzen anderen regelmäßig Fristen, wohingegen Behörden das regelmäßig tun. Das liegt oft einfach daran, dass man so nicht mit seinen sonstigen Partnern (Mitarbeitende, Lieferanten, Kunden) umgeht. Manche wissen auch einfach nicht, dass man so vorgehen kann.

Lösungsansatz

Die Agentur für Arbeit wird sich von uns kleinen UnternehmerInnen nicht verändern lassen. Wir müssen uns an die Vorgehensweise gewöhnen und so weit wie möglich anpassen.

Hier einmal die wichtigsten Schritte für den Umgang mit der Agentur für Arbeit:

  1. Besorgen Sie sich ordentliche Steuer- und Rechtsberatung
  2. Setzen Sie für ALLES angemessene Fristen
  3. Reagieren Sie IMMER auf die Briefe oder Kontaktaufnahme der Agentur für Arbeit
  4. Bleiben Sie ruhig. Ihr Gesprächspartner hat relativ großen Ermessensspielraum.
  5. Wenn alles schief geht: nutzen Sie Ihren Rechtsbeistand um Ihre Rechte durchzusetzen. Viele wissen gar nicht, dass die Agentur für Arbeit verklagt werden kann.

Ich hoffe ich konnte Ihnen einen guten Einblick zu verschiedenen Aspekten dieser recht großen Behörde geben. Wenn Sie weitere Beratung hierzu brauchen, sprechen Sie mich jetzt an.

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